Streichwehr
Das um das Jahr 1900 auf 200 m Länge erweiterte Streichwehr - das längste historische Streichwehr im Kanton Zürich - ist etwas rechts der Flussmitte in einer leichten Aussenkurve angeordnet. Seine Aufgabe ist es, einen Teil des Reusswassers bei niederen oder hohen Wasserständen dem Oberwasserkanal zuzuleiten. Da es jedoch nicht über die gesamte Flussbreite reicht, bleibt der Hauptanteil des Abflusses in der Reuss.
Am Ende des Streichwehrs befinden sich die normalerweise geschlossene Kiesschwemmfalle und die 4 Kanaleinlauffallen, die den Wasserzustrom zum Oberwasserkanal steuern.
Das Streichwehr ist anlässlich der Unwetter der Jahre 2005 und 2007 stark in Mitleidenschaft gezogen und in den Jahren 2011 bis 2012 zusammen mit dem Oberwasserkanal für 1.3 Mio Franken umfassend saniert worden. Dabei hat man die historische Baukonstruktion als Vorbild gewählt. Die Wände des Streichwehrs bestehen aus in den Flussgrund gerammten Pfahlreihen. Als Längsverbau wurden Rundhölzer eingesetzt und der Zwischenraum mit Steinen aufgefüllt. Zur Verhinderung von Erosionsschäden wurde - quasi als moderne Lösung - eine Spundwand gerammt. Bei den Wiederherstellungsarbeiten achtete man darauf, möglichst viel altes Material wieder zu verwenden.